Artikel-Informationen
erstellt am:
08.01.2025
Neue Leitung für die Regionaldirektion Lüneburg des LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen) mit den Katasterämtern in Lüneburg, Lüchow, Uelzen und Winsen (Luhe).
Nach exakt 20 Jahren übergab Claudia Korte zum Jahresanfang die Leitung der Regionaldirektion (RD) Lüneburg des LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen) an Viola Rickel. Damit bekommen 160 Mitarbeitende an den Standorten Lüneburg (Behördenzentrum Ost), Lüchow, Uelzen und Winsen (Luhe) eine neue Chefin. Rickel ist allerdings keine Unbekannte; sie leitete bereits mehrere Jahre das Dezernat für Wertermittlung und städtebauliche Bodenordnung in der RD Lüneburg und lebt im Landkreis Harburg.
Korte führte die RD Lüneburg, beziehungsweise ihre Vorgängerinstitutionen, durch turbulente Zeiten mit mehreren politische Reformen und Umorganisationen. Unter anderem musste die Eingliederung der eigenständigen Behörde in das Landesamt LGLN sowie wenige Jahre später die Abspaltung der Agrarstruktur- und Domänenverwaltung vom LGLN bewerkstelligt und vor Ort moderiert werden. Korte resümiert: „Die verschiedenen Reformen waren im Rückblick für mich eine weit größere Herausforderung als die fachliche Arbeit, weil sie vor Ort viel Integrationsfähigkeit und Kommunikation erforderten.“ Aber auch fachlich hat sich in zwei Jahrzehnten viel getan. Inzwischen wird mit Drohnen gemessen, mit KI gearbeitet und die Digitalisierungsoffensive im LGLN läuft auf Hochtouren.
Heute sind die vier Katasterämter in Lüneburg, Lüchow, Uelzen und Winsen (Luhe) sowie die Dezernate für Geodatenmanagement, Wertermittlung und Verwaltung durch das jahrelange Engagement von Claudia Korte für den beruflichen Nachwuchs gut aufgestellt. Korte war unter anderem als Dozentin beim Studieninstitut in Bad Münder und als Mentorin für junge Führungskräfte tätig. Sie setzte sich außerdem vehement für die Vereinbarung von Familie und Beruf ein, förderte Fernstudien und Sabbatical, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. So war Lüneburg auch der erste LGLN-Standort, an dem sich vor wenigen Jahren gleich zwei der neuen sogenannten geoLabs ansiedelten, in denen neue innovative Produkte, Dienste und Verfahren für das LGLN entwickelt werden. In Kortes Ägide fiel außerdem der Neubau des Lüchower Katasteramtes, der 2024 eingeweiht werden konnte.
Viola Rickel übernimmt damit ein gut bestelltes Haus. „Es gibt wohl niemanden, der besser auf diese Aufgabe vorbereitet wäre“, freut sich Korte, „Viola Rickel kennt die Regionaldirektion mit ihren Beschäftigten und hat bereits erfolgreich die benachbarte RD Otterndorf des LGLN geleitet.“ Rickel freut sich auf den neuen Job: „Es hat mir hier immer gut gefallen und jetzt kann ich von hier aus die Geschicke des LGLN mitgestalten. Und ich habe Zeit gewonnen, denn das Pendeln in die RD Otterndorf ist durch die unzuverlässigen oder gar wegfallenden ÖPNV-Verbindungen zunehmend schwierig geworden.“ Rickel freue sich, zusammen mit den Bediensteten der RD Lüneburg das Puzzlebild des Landes Niedersachsen als Geodaten- und Vermessungsdienstleiter weiter zu vollenden. Einziger Wermutstropfen sei, dass das Katasteramt Winsen (Luhe) neben landesweit 16 weiteren Standorten von einer landesinternen Projektgruppe zur Schließung empfohlen worden sei. Die Entscheidung des Landeskabinetts, welche Standorte tatsächlich geschlossen werden sollen, wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 fallen.
Hintergrundinformation
Viola Rickel
Viola Rickel schloss nach dem Abitur eine Ausbildung zur Augenoptikerin ab und absolvierte anschließend das Studium des Vermessungswesens an der Leibniz Universität in Hannover sowie das Referendariat in der damaligen Bezirksregierung Lüneburg. Ihre berufliche Leidenschaft galt anfangs vor allem der Wertermittlung von Immobilien. Nach ersten Jahren im LGLN wechselte sie für sechs Jahre in die Privatwirtschaft nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Zurück im LGLN leitete sie nach kurzen Intermezzi in der Marketingabteilung der Landesvermessung und im Katasteramt Hannover mehrere Jahre das Dezernat für Wertermittlung und Städtebauliche Bodenordnung in der RD Lüneburg und war dort Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.
2018 folgte der Wechsel von Lüneburg in die Region zwischen Elbe und Weser. Als Leiterin des Katasteramtes Stade trug sie die Verantwortung für das Liegenschaftskataster und hatte zusätzlich die fachliche Koordination mit den anderen fünf Katasterämtern zu stemmen. Knapp zwei Jahre später übernahm sie bis zum Jahreswechsel 2024/2025 die komplette Leitung der RD Otterndorf, das Pendant zur RD Lüneburg im dortigen Dienstgebiet.
Auf die Frage, was sie antreibt, sagt Rickel: „Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn immer wieder Wechsel in Hinblick auf Dienstorte, Aufgaben und Rahmenbedingungen erlebt. Das birgt die Chance, interessante Aufgaben und sich selbst besser kennenzulernen. Vor allem möchte ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen die Zukunft im LGLN mitgestalten.“
Was macht die Regionaldirektion Lüneburg?
Der Dienstbezirk der RD Lüneburg umfasst die Landkreise Lüneburg, Harburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg mit einer Fläche von insgesamt rund 5.300 Quadratkilometern und 600.000 Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Zentrale hat ihren Sitz in Lüneburg im Behördenzentrum Ost in der Adolph-Kolping-Straße.
Die meisten der 160 Beschäftigten und Auszubildenden arbeiten in den vier Katasterämtern in Lüneburg, Lüchow, Uelzen und Winsen (Luhe). Dort wird unter anderem dafür gesorgt, dass die rund 520.000 Gebäude und 500.000 Flurstücke mit über zwei Millionen Grenzpunkten aktuell und penibel im Liegenschaftskataster nachgewiesen werden. Damit wird sichergestellt, dass zum Beispiel niemand ein falsches Grundstück verkauft, ein Haus an der falschen Stelle baut oder einfach eine Grundstücksgrenze verschiebt. Basis aller Arbeiten im Katasteramt ist das Amtliche-Liegenschaftskataster-Informationssystem ALKIS. Dort werden jede Hausecke, jeder Grenzstein, jeder Teich und vieles mehr als sogenannte Objekte geführt. Allein in der RD Lüneburg gibt es viele Millionen solcher digitalen Objekte, die gepflegt werden wollen. All diese Objekte dienen in verschiedenen Kombinationen als Grundlage analoger und digitaler Karten, die wiederum dafür sorgen, dass beispielsweise Navigationssysteme, Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Energieversorger und viele andere mit präzisen Kartengrundlagen arbeiten können.
Weitere Kolleginnen und Kollegen sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte und mit städtebaulicher Bodenordnung beschäftigt. Hier werden unter anderem Bodenrichtwerte für Bauland und landwirtschaftliche Nutzflächen ermittelt, die amtliche Kaufpreissammlung geführt, die aktuellen Grundstücksmarktdaten herausgegeben und Verkehrswertgutachten erstellt. Darüber hinaus erhalten Kommunen Unterstützung bei gewünschten Umlegungen.
Ein weiteres Fachthema ist das Geodatenmanagement. Dort sind Kundinnen und Kunden, die digitale oder analoge Geodaten oder Karten für jedweden Anlass brauchen, richtig aufgehoben. Die dort Beschäftigten beraten zu den Geobasisdaten des LGLN und vertreiben sie. Hier befindet sich auch das Zentrum der Digitalisierungsoffensive im LGLN: in sogenannten geoLabs werden neue innovative Produkte, Dienste und Verfahren entwickelt.
Ansprechperson für die Presse
Doris Henke, Leiterin der LGLN-Unternehmenskommunikation
Tel.: 0511 64609-384, Mobil: 0176 62238204
doris.henke@lgln.niedersachsen.de
lgln.de
Artikel-Informationen
erstellt am:
08.01.2025