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Innenministerin Daniela Behrens informiert sich über digitale Innovationen der niedersächsischen Vermessungs- und Katasterwelt

Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat am Dienstag, den 21. Mai, das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) in der hannoverschen Zentrale besucht. Beeindruckt folgte sie den Vorträgen zu Drohneneinsätzen in der Vermessung, zum Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) bei der Gebäudeerkennung in Luftbildern und bei der Erstellung eines niedersächsischen Entsiegelungskatasters.

Neben den klassischen Aufgaben rückt die Rolle des zentralen niedersächsischen Geodienstleisters immer stärker in den Fokus des LGLN, deshalb sind dort Digitalisierung, Transformation und Modernisierung keine leeren Worte, sondern Programm.

Der Einsatz von Drohnen zur luftgestützten Vermessung ist bereits flächendeckend etabliert und beeinflusst maßgeblich die Arbeit im Kerngeschäft des Landesamtes. In sogenannten geoLabs arbeiten im LGLN niedersachsenweit 15 Teams an der Modernisierung der zahlreichen Fachverfahren der Vermessungs- und Katasterwelt. Aber nicht nur das: Neben der Software für den Eigenbedarf werden hier cloudbasiert auch neue Geoservices für externe Kunden entwickelt.

Bundesweit erste Liga spielt der KI-basierte Gebäudevergleich in Luftbildern - die erste produktive cloudbasierte Anwendung künstlicher Intelligenz im LGLN. Dr. Jonas Bostelmann, KI-Experte des LGLN: „Erfolgsgeheimnis der KI sind die Datenmengen und die ständige Verbesserung der Zuverlässigkeit mit jedem neu identifizierten Gebäude. Statt Gebäude könne die KI dann auch Bäume, Wasserwege oder andere Objekte identifizieren, wodurch sich diverse Nutzungsszenarien ergeben.“

Ein solches Szenario zeigte Dr. Alina Maas aus dem Team Umwelt-Geoservices des LGLN. Sie präsentierte das Konzept für ein Entsiegelungskataster, welches aktuell im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums entwickelt wird. Derzeit pilotiere man mit insgesamt vier Kommunen den Prototypen der Anwendung, die bis Ende 2026 flächendeckend allen Kommunen in Niedersachsen als Werkzeug zur Verfügung stehen solle. Ziel sei es, Entsiegelungspotentiale innerhalb der Stadt- bzw. Gemeindegebiete ausfindig zu machen, um künftig insbesondere für Starkregenereignisse besser vorzusorgen, indem nicht mehr so hohe Niederschlagsmengen abgeleitet würden.

Abschließend schilderte LGLN-Präsident Michel Golibrzuch den reformbedingt veränderten Personalbedarf und stellte verschiedene Methoden der Nachwuchsgewinnung vor: „Fachkräftemangel haben wir aktuell nicht, wir haben frühzeitig Vorsorge getroffen. Es ist uns gelungen, durch attraktive Arbeitsbedingungen und mit eigenen Förderprogrammen talentierte junge Leute zu gewinnen und langfristig ans LGLN zu binden.“

Ministerin Behrens lobte die präsentierten Anwendungsbeispiele. „Das LGLN ist eine Perle der Landesverwaltung“, so Behrens. Aus ihrer Sicht sei es wünschenswert, die Kompetenz des Landesamtes auch für andere Verwaltungen im Land nutzbar zu machen. Digitalisierung sei ein hehres Ziel jeder Behörde. „Hier sitzen Leute, die es können“, fasste die Ressortchefin ihren Eindruck zusammen.

Hintergrundinformationen zum LGLN, speziell zum Hauptsitz in Hannover

Das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) stellt Geoinformationen rund um den Grund und Boden bereit - genau, aktuell, vollständig und kompatibel zu vielen anderen Daten aus Niedersachsen, Deutschland und Europa. Darüber hinaus ist es strategisches Ziel, der zentrale Geodienstleister der Niedersächsischen Landesverwaltung zu werden.

Im LGLN arbeiten über 2.000 Menschen an 55 Standorten in ganz Niedersachsen. Zum LGLN gehören der Landesbetrieb Landesvermessung und Geobasisinformation in Hannover und landesweit verteilt neun Regionaldirektionen. In den Regionaldirektionen sind jeweils Dezernate für Verwaltungsaufgaben, Geodatenmanagement, Wertermittlung sowie mehrere sogenannte Katasterämter zusammengefasst. Der Regionaldirektion Hameln-Hannover ist der landesweit zuständige Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) angegliedert und zur Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg gehört die Geschäftsstelle des Oberen Gutachterausschusses.

In den Zentralen Aufgaben in Hannover werden die strategische Ausrichtung des Landesamtes beschrieben und die Weichen für die Fachaufgaben der Vermessungs- und Katasterverwaltung gestellt. Entscheidungen zum Liegenschaftskataster, zu Vermessungsdienstleistungen, den Geodiensten und der Wertermittlung sowie der strategischen Ausrichtung der IT-Technik fallen hier.

Die Zentralen Aufgaben bilden die Schnittstelle zu den Ministerien, den Regionaldirektionen und der Landesvermessung. Sie sind verantwortlich für den Gesamthaushalt und die Stellenplanung und unterstützen die Dienststellen vor Ort bei der Haushalts- und Personalbewirtschaftung, bei landesweiten fachlichen Entscheidungen und notwendigen Beschaffungen.

Auch die strategische Koordinierung und Steuerung der digitalen Transformation ist hier angesiedelt und sorgt unter anderem für die Standardisierung der Geschäftsprozesse des Landesamtes.

Die Zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz für die Ausbildungsberufe in der Geoinformationstechnologie befindet sich ebenfalls in den Zentralen Aufgaben. Zu ihren Kernaufgaben gehören unter anderem die Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Ausbildung in den öffentlichen und privaten betrieblichen Ausbildungsstätten, die Zulassung von Kandidatinnen und Kandidaten zu Prüfungen sowie die Organisation der Prüfungen.

In der hannoverschen Zentrale ist die Unternehmenskommunikation angesiedelt, die Themen Informationssicherheit und Arbeitsschutz werden hier koordiniert und der Ausbau eines Gesundheitsmanagements sowie einer Zentralen Organisationsentwicklung werden vorangetrieben.

Der Landesbetrieb Landesvermessung und Geobasisinformation hat innerhalb des Landesamtes besondere Aufgaben, wie etwa die Bereitstellung des Landesbezugssystems, in dem jeder Punkt des Landes nach seiner Lage, Höhe und Schwere bestimmt werden kann. Eine wichtige Leistung in diesem Zusammenhang ist der Satellitenpositionierungsdienst SAPOS®. Dahinter verbirgt sich ein hochpräziser Dienst, der außer in der Navigation auch für hochgenaue Kataster- und Ingenieurvermessungen sowie im Precision Farming Verwendung findet.

Die aktuelle topographische Beschreibung der Landschaft bildet einen weiteren Schwerpunkt. Jährlich beauftragt die Landesvermessung die Luftbildbefliegung von rund einem Drittel der Landesfläche und berechnet daraus Digitale Orthophotos. Zusammen mit Laserscan-Daten werden daraus flächendeckende Gelände- und Oberflächenmodelle sowie 3D-Gebäudemodelle erzeugt und als Geodatengrundlage für Fachanwendungen zur Verfügung gestellt. Hier wird in der Bearbeitung bereits produktiv KI genutzt. Die Daten werden unter anderem für Hochwassersimulationen und Lärmausbreitungsszenarien eingesetzt und auch Archäologinnen sowie Stadt- und Regionalplanende nutzen 3D-Geobasisdaten.

Im LGLN ist der digitale Transformationsprozess bereits im vollen Gange. In standortübergreifendenden geoLabs findet die Entwicklung innovativer Produkte bzw. Services zur Modernisierung von Prozessen, Methoden und Fachverfahren statt, um dem hohen Anspruch zu genügen, niedersächsische Geodaten in höchster Qualität, gut strukturiert, einfach integrierbar und passend für jedwede Nutzeranforderung zur Verfügung zu stellen.


Gruppenbild Besuch Innenministerin   Bildrechte: LGLN
v.l.n.r. Peter Creuzer, Marc Zimmermann, Dr. Birgit Elias, Innenministerin Daniela Behrens, Präsident Michel Golibrzuch, Dr. Alina Maas, Silke Schmitt, Gesa Schirren, Vanessa Koppmann, Dr. Jonas Bostelmann, Dr. Carolin Unger-Windeler, Dr. Marcel Ziems
Ansprechperson
Doris Henke, Leiterin der LGLN-Unternehmenskommunikation
Podbielskistraße 331, 30659 Hannover
Tel.: 0511 64609-384, Mobil: 0176 62238204
doris.henke@lgln.niedersachsen.de

www.lgln.de / www.lgln-karriere.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.05.2024

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