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erstellt am:
31.03.2022
Besonders beeindruckte das Azubi-Projekt zur Einmessung des Baumwipfelpfades in Bad Iburg
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, nutzte die „Woche der beruflichen Bildung“ und besuchte am Donnerstag die Regionaldirektion Osnabrück-Meppen des LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen) am Standort Osnabrück. Hier informierte er sich über die Ausbildungsberufe Geomatiker/-in und Vermessungstechniker/-in.
„Die berufliche Bildung trägt maßgeblich zur Fachkräftesicherung bei. Davon durfte ich mich heute bei meinem Besuch im LGLN eindrucksvoll überzeugen. Die Ausbildungsquote beim LGLN ist mit fast 10 Prozent doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt und die meisten der hier ausgebildeten jungen Leute bleiben als Fachkräfte beim Land Niedersachsen. In der heutigen Zeit ist das alles andere als selbstverständlich. Das LGLN tut viel dafür, um seine Berufe auf allen Kanälen zu bewerben. Die Kolleginnen und Kollegen besuchen niedersachsenweit diverse Berufsbildungsmessen, sind bei der IdeenExpo präsent, sie sind in den sozialen Medien sehr aktiv und unterstützen und nutzen unsere neue Dachmarke ‚Arbeitgeber Niedersachsen – Sicher‘“, hob der Minister bei der Begrüßung hervor. Aktuell werden im LGLN 164 junge Leute in klassischer Ausbildung und weitere 29 in einer Ausbildung mit angeschlossenem Studium beschäftigt. Nach der Ausbildung unterstützen viele die Produktionsteams in den Katasterämtern oder nutzen Weiterbildungsangebote des LGLN.
Die Leiterin der Regionaldirektion Doreen Eckert gab dem Minister gemeinsam mit den Azubis einen Überblick über die Regionaldirektion sowie die drei Ausbildungsberufe Vermessungstechniker/-in, Geomatiker/-in und Verwaltungsfachangestellte/-r.
Danach erhielt der Minister praktische Einblicke: Die Azubis Marvin Meyer (Geomatiker) und Joram Bartsch (Vermessungstechniker) zeigten am Beispiel der Vermessung und Dokumentation des Baumwipfelpfades in Bad Iburg, wie und womit Geomatiker/-innen und Vermessungstechniker/-innen arbeiten, welche amtlichen Karten und nützliche Geodaten sie erstellen, und was beide Berufe vereint beziehungsweise unterscheidet.
LGLN-Präsident Michel Golibrzuch wies darauf hin, dass die Ausbildung nicht selten der Startschuss für eine Bachelor- oder Masterkarriere ist. Rund ein Drittel jedes Jahrganges bewirbt sich nach der Ausbildung erfolgreich auf das sogenanntes biStudium. Hierbei finanziert das LGLN den jungen Leuten ein Studium, beispielsweise der Geodäsie, Geoinformatik oder Wirtschaftsingenieur/in Geoinformation. Ein weiteres Erfolgsmodell ist das sogenannte abiStudium, bei dem die Ausbildung in der Vermessungstechnik gleich mit einem Studium der Geodäsie und/oder Geoinformatik kombiniert wird. Beide Optionen machen die Ausbildungen für junge Leute interessant und seien Voraussetzung dafür, trotz allgemeinem Fachkräftemangel der hohen Zahl von Altersabgängen in den nächsten Jahren begegnen zu können.
Was macht die Regionaldirektion Osnabrück-Meppen?
Die Regionaldirektion Osnabrück-Meppen ist eine der neun Regionaldirektionen des LGLN. Ihr Dienstbezirk umfasst die Landkreise Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim sowie die Stadt Osnabrück mit insgesamt gut 6.000 Quadratkilometern, und ist damit 2,5 Mal so groß wie das Saarland. Im Dienstbezirk leben fast eine Million Menschen.
Das Gros der 213 Beschäftigten und 26 Auszubildenden arbeitet in den fünf Katasterämtern in Osnabrück (Hauptsitz), Meppen, Lingen, Nordhorn und Papenburg. Dort wird unter anderem dafür gesorgt, dass die 800.000 Gebäude und 800.000 Flurstücke mit 3,2 Millionen Grenzpunkten aktuell und penibel im Liegenschaftskataster nachgewiesen werden. Damit wird sichergestellt, dass zum Beispiel niemand ein falsches Grundstück verkauft, ein Haus an der falschen Stelle baut oder einfach eine Grundstücksgrenze verschiebt. Basis aller Arbeiten im Katasteramt ist das Amtliche-Liegenschaftskataster-Informationssystem ALKIS. Dort wird jede Hausecke, jeder Grenzstein, jeder Teich und vieles mehr als sogenanntes Objekt geführt und gepflegt. All diese Objekte dienen in verschiedenen Kombinationen als Grundlage analoger und digitaler Karten, die wiederum dafür sorgen, dass beispielsweise Navigationssysteme, Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Energieversorger und viele andere mit präzisen Kartengrundlagen arbeiten können.
Weitere Kolleginnen und Kollegen sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses und mit städtebaulicher Bodenordnung beschäftigt. Hier werden unter anderem Bodenrichtwerte für Bauland und landwirtschaftliche Nutzflächen ermittelt, die amtliche Kaufpreissammlung geführt, der jährliche Grundstücksmarktbericht herausgegeben und Verkehrswertgutachten erstellt. Darüber hinaus erhalten Kommunen Unterstützung bei gewünschten Umlegungen.
Das dritte Fachthema der Regionaldirektion Osnabrück-Meppen ist das Geodatenmanagement. Dort sind Kundinnen und Kunden, die digitale oder analoge Karten für jedweden Anlass brauchen, richtig aufgehoben. Die dort Beschäftigten beraten zu den Geobasisdaten des LGLN; dazu gehören unter anderem Liegenschafts- und Landschaftsinformationen, Topographische Kartendaten, Luftbilder und 3D-Laserdaten. Sie stellen auf Wunsch Formate, Gebietszuschnitte und Inhalte individuell zusammen und richten Auskunftssysteme und Dienste ein, wie zum Beispiel das Baulücken- und Leerstandskataster.
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erstellt am:
31.03.2022